2014 wurde meine Tochter geboren. Viel zu früh. Der Winzling wanderte sofort in einen Inkubator vor dem wir Eltern dann Stunde um Stunde verbrachten um dem kleinen Mädchen die winzige Hand zu halten. Bonding? Fehlanzeige. Wochenbett? Guter Witz…

Das Känguruhen auf der Intensivstation empfand ich durch die erzwungene Bewegungslosigkeit als wahnsinnig umständlich, anstrengend und doch jedes mal viel zu kurz, denn ich genoss es natürlich sehr, mein Kind endlich Haut an Haut zu spüren.

Nachdem die Kleine auf die Kinderstation verlegt worden war, kaufte ich ein elastisches Tragetuch und eignete mir so gut es ging die Technik für die Wickelkreuztrage an. Das erste mal das Kind einbinden war ein ziemliches  Gewurschtel. Aber als sie dann endlich warm und sicher im Tuch hockte, fühlte es sich großartig an. Wir genossen beide die körperliche Nähe sehr.

Ich wanderte nun jeden Tag ein paar Stunden mit ihr auf der Station herum, anfangs noch misstrauisch vom Pflegepersonal beäugt, später mit viel Wohlwollen wahrgenommen.

Zuhause trug ich sie weiter. An einigen Tagen stundenlang, an anderen nur wenig, immer so, wie die Situation es erforderte.

Ich hätte anfangs  sicher mehr Hilfe brauchen können.  Trotz nützlicher Tipps blieben manche Bindeprobleme ungelöst und viele Fehler habe ich erst im Nachhinein als solche wahrgenommen.

Daher entschloss ich mich, bei der Trageschule Hamburg die Ausbildung zur Trageberaterin zu machen.

Ich möchte die vielen guten Tragerfahrungen an Neueltern weitergeben und ihnen von Anfang  an die richtige Bindetechnik vermitteln um damit den quasi vorprogrammierten „Tragetuchfrust“ zu vermeiden.

Seit 2017 berate ich Eltern zum Thema Tragen. Zusätzlich dazu betreibe ich seit 2024 den ZWERGPERTEN® Ostwestfahlen Shop. In diesem Zuge wurde im neuen Laden in Bad Oeyhausen auch ein neuer gemütlicher Beratungsraum für die Tragebratungen eingerichtet.